Der kleinste der Breuberger Stadtteile

Erstmals tauchte der Name des Stadtteils im Jahre 1286 bei der Erwähnung eines Ritters von “Amerbach" auf.
Die heutige Kirche wurde 1741 eingeweiht, hatte aber wohl auch eine Vorgängerkirche, welche 1524 erstmals erwähnt wurde.
Das ehemalige Schulhaus wird heute als Kindergarten genutzt.

Wald-Amorbach, der kleinste der Breuberger Stadtteile, liegt etwas abseits, hat aber umgeben von Wiesen und Wäldern seinen ländlichen idyllischen Charakter behalten.

Noch heute wird dort im "Bakkes", dem Gemeindebackhaus, köstliches Brot selbst hergestellt.
Die Wald-Amorbacher sind ein sehr aktives Völkchen. Die neuesten Projekte, das Sinnepädche und das Haus der Begegnung wurden im Jahr 2009 ins Leben gerufen und wachsen, dank der Hilfe der vielen lieben freiwilligen Helfer, von Tag zu Tag.
 


Die Kirche aus dem Jahr 1741
 

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Das Gemeindebackhaus mit seinem alten idyllischen Charm liegt mitten im Ortskern.
Im Jahre 1839 versuchte das Großherzogtum Hessen letztmalig in den Landesteilen, wo es noch Privatbacköfen und keine gewerblichen Bäcker gab, Gemeindebackhäuser einzuführen. In Südhessen gelang dies nur am nördlichen Rand des Odenwaldes, während der gesamte übrige Teil des Gebirges seine Privatbacköfen behielt. Hier waren sie nämlich zum einen mit den Schweineställen kombiniert, zum anderen wurden sie nicht mehr ausschließlich zum Backen, sondern vor allem zum Dörren von Obst benötigt. Trockenobst wurde in großen Mengen in die Städte ausgeführt und diente auch den zahlreichen Amerika-Auswanderern als Reiseproviant während der Überfahrt.

Inzwischen sind die Gemeindebackhäuser bis auf Hering, Heubach und Wald-Amorbach abgebrochen. In Wald-Amorbach bestand im Ober- und im Unterdorf je ein Gemeindebackhaus. Als 1951 eine Bäckerei eröffnete, wurden beide nicht mehr benutzt. Man lieferte sein Mehl beim Bäcker ab und bezog gegen ein geringes Entgelt sein Brot.

Das Backhaus im Unterdorf wurde zu einer Filiale der Volksbank umgebaut. Dem 1843 für fast 800 Gulden errichteten Backhaus im Oberdorf wurde 1964 der Ofen aus Platzgründen entfernt. Es war Düngerlager, schließlich stand es leer. Im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms wurde es 1982 renoviert und mit einem neuen Ofen versehen.
Seitdem wird von mehreren Backgemeinschaften wieder regelmäßig Brot gebacken. Das ofenfrische Brot aus dem Bakkes schmeckte am besten mit dem leckeren Kochkäs’.
 




 

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Die Idee für das Sinnepädche entstand im Rahmen der Teilnahme Wald-Amorbachs am Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" im Jahr 2008.
Neben dem bereits fertiggestellten Waldsofa und dem Hotel für Insekten sind für den Rundweg nun auch ein Barfußpfad sowie die Neugestaltung des Pflanzgartens auf den Weg gebracht worden.



Das Wald-Amorbacher Sinnepädche mit seinen verschiedenen Stationen.
1 Holzarten und die Jahresringe erzählen, 2 Wassertretstation, 3 Denrophon, 4 Barfußpfad, 5 Waldsofa, 6 Pflanzgarten, 7 Balanciersteine, 8 Eichhörnchentelefon,
9 Insektenhotel, 10 Breubergblick, 11 Waldxylophon, 12 Steinbruch, 13 Tastkästen, 14 Waldsofa und 15 Bakkes
Bis jetzt sind noch nicht alle Stationen fertig gestellt.
Viele "Hände am Holz" im Wald-Amorbacher Pflanzgarten

Viele geübte Hände und die richtigen Arbeitsgeräte trugen am vergangenen Samstag dazu bei, daß die Arbeiten im Pflanzgarten voranschreiten.

Wie fast immer, kamen auch diesmal wieder moderne Maschinen und mit viel Liebe restaurierte Traktoren und Anhänger mit historischem Charme zum Einsatz. Keine Frage, daß das Arbeiten, mit solch ehrwürdigen Gespannen, den Spaßfaktor bei allen Beteiligten erheblich erhöht. Daher konnten auch drei Generationen beobachtet werden, die mit viel Eifer und Herzblut dem Holz zu Leibe rückten. Der Brennholzanteil der Thujas wurde gespalten, abtransportiert und zum Trocknen aufgesetzt, damit es für zukünftigen Bedarf genutzt werden kann.

Etwas Platz hat es nun schon rund um den Pflanzgarten gegeben, doch es soll auch noch einiges an Holz und Steinen bewegt werden, bis es dort so aussieht wie es im Konzept zur Rekultivierung vorgesehen ist. Voller Freude können wir das Anwachsen des Weidenpavillions berichten, der im vergangenen Jahr angepflanzt wurde und bei entsprechender Witterung in wenigen Wochen wieder grünt.

Herzlichen Dank allen Helfern und Maschinenbesitzern!
 

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Der neue/alte Pflanzgarten ... erwacht zu neuem Leben

Nach Fertigstellung des Barfußpfades, dem schon das Aufstellen zweier Waldsofas und die Übergabe des Breubergblicks vorangingen, fand sich im Oktober 2009 eine jeweils ca. 15 Personen starke Gruppe zusammen, um mit viel Elan und gut motiviert die Arbeiten an einer weiteren Station des Sinnepädchens aufzunehmen.

Am alten Pflanzgarten wurde begonnen die - ehemals als Hecke zum Windschutz gepflanzten und inzwischen zu Bäumen ausgewachsenen - Thuyas zu fällen. Dies ist Dank unserer Holzfäller, die über das nötige Fachwissen sowie die Ausrüstung verfügen, möglich. Die gefällten Bäume werden gleich an Ort und Stelle auf ihren späteren Verwendungszweck vorbereitet: nach dem Entasten sollen die Stämme für den Bau eines Zauns entlang des Waldrands wieder verwendet werden. Diese Aktion wird wohl bis zum Frühjahr beendet sein.

Danach soll auch der frühere Eingang zum Garten mit seinen Sandsteinterrassen in alter bzw. neuer Pracht wieder entstehen.
Auf der großen Wiese wird ein Pavillon aus Weidensetzlingen errichtet. Der Randbereich soll mit einheimischen Hölzern bepflanzt werden, dabei wird großen Wert auf die Nutzbarkeit für Insekten und Kleingetier gelegt.

An der alten Pflanzgartenhütte werden äußerlich "Schönheitsreparaturen" durchgeführt, ansonsten bleibt sie in ihrer ursprünglichen Form als ein Stück Zeitgeschichte erhalten.
Der Pflanzgarten soll nach dem Wiederherrichten zum Verweilen und Innehalten einladen.
 

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Der Ausgangszustand, aufgenommen im März 2009. Viele fleißige Hände waren am Werk und haben u.a. die abgestorbenen Rosen- und Brombeerhecken beseitigt. Auch die, inzwischen zu Bäumen ausgewachsenen Thuyas wurden gefällt, langsam kann man den früheren Eingangsbereich wieder erkennen.
Der Barfusspfad
… und selbst die Allerkleinsten vom Kindergarten helfen mit.


Wie schon mehrfach berichtet wird in Wald-Amorbach seit Monaten mit großem Eifer am Bau des Wald-Amorbacher Sinnepädchens gearbeitet.
Somit gehört es schon fast zum gewohnten Bild, dass viele freiwillige Helfer mit Traktor, Anhänger und jede Menge Werkzeug in den Wald ziehen. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, an verschiedenen Stationen, durch Erleben mit allen Sinnen, den Wald, die Natur und Wald-Amorbach, Besuchern Nahe zubringen. Daher ließen bei der Umsetzung vieler guter Ideen, die Ergebnisse nicht lange auf sich warten und die ersten Stationen sind bereits fertig gestellt.
Jeweils am Waldrand, an Stellen mit hervorragender Aussicht auf den idyllischen Ortskern, wurden 2 Waldsofas gebaut, die zum Rasten und Relaxen geradezu einladen. Weiterhin kann man bereits von einer besonderen Stelle im Wald den freien Blick zur Burg Breuberg genießen und selbst die kleinsten Besucher haben dort ihren Spaß mit Aussichtsturm und Rutsche.
Auch die Wald-Amorbacher Kindergartengruppe, die schon immer viel im Wald unterwegs ist, wurde vom Walderlebnis angesteckt und unterstützte die Errichtung des Barfußpfades.
Mit viel Eifer und Fleiß wurden bei den Ausflügen in die Natur Tannenzapfen gesammelt und dann von den Kindern selbst in das dafür vorgesehene Feld im Barfußpfad eingebracht.
Somit können wir jetzt auch die Fertigstellung des Barfußpfades berichten, der von den Kindergartenkindern sofort mit Stolz eingeweiht wurde.
Mittlerweile wird von coolen Halbwüchsigen berichtet, die locker und "unbeeindruckt" den Parcours meistern und Erwachsenen die das fremdartige Gefühl von Sandsteinen, Moos, Holzstangen und Tannenzapfen unter nackten Füßen genießen.
So, ist es schön zu sehen, dass alle Stationen gerne für den Sonntagsausflug oder den Abendspaziergang genutzt werden und von Jung und Alt Zuspruch finden. Das motiviert für weitere Aktivitäten, bei deren Umsetzung sich hoffentlich auch wieder viele ehrenamtliche Helfer im Wald einfinden.
An dieser Stelle auch herzlichen Dank an die Stadt Breuberg, die uns hervorragend unterstützt.
 

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Das Insektenhotel
... die Natur erleben.


Wo Käfer und Ameise sich "gute Nacht" sagen.
 

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Das Waldsofa
… zum träumen in der Natur.


 

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Das Waldsofa, so bequem dass man gar nicht mehr aufstehen möchte.


Der Blick vom Waldsofa auf das Dorf.
Der Breubergblick
... und wir sehen die Burg doch.


Trotz strömenden Regens fanden sich am Samstag, 6.Juni 2009, zahlreiche Ortsbürger zur Übergabe des von Gerd Marquardt gestalteten Breubergblicks an die Organisatorin des Wald-Amorbacher "Sinnepädche", Kirsten Heikenwälder-Giegerich, ein.
Neben Stadtrat Wolfgang Cieslik (BWG), der Revierförsterin, Frau Gerlinde Dehos und dem Vorsitzenden des SV Wald-Amorbach, Bernd Hochstädter, hatten es sich auch viele Wald-Amorbacher nicht nehmen lassen der Zeremonie beizuwohnen.

In seiner Ansprache erläuterte der Wald-Amorbacher Hobbyfotograf Gerd Marquardt seine Motivation zum Errichten der kleinen aber feinen Freizeitanlage.
Marquardt, als Hobbyfotograf immer auf der Suche nach neuen Motiven, erfuhr eines Tages durch den alteingesessenen Wald-Amorbacher Richard Lautenschläger davon, dass man in Wald-Amorbach sehr wohl den Breuberg sehen kann und dass die weitläufige Meinung "Wald-Amorbach ist der einzige Breuberger Stadtteil von welchem man die Burg nicht sieht" jeglicher Grundlage entbehrt.
Die Idee war geboren und immer mehr reifte bei Gerd Marquardt der Gedanke, diesen Aussichtspunkt möglichst vielen Interessierten bekannt zu machen. So entstand am Breubergblick nun eine kleine Freizeitoase mit Ruhebank und einem Spielturm für die Kleinen, welche Gerd Marquardt in Eigenleistung errichtete.

Gerd Marquardt widmet den Platz dem im vergangenen Jahr verstorbenen Richard Lautenschläger, dessen Witwe ebenfalls anwesend war, weil erst dieser ihn an seinem Wissen um den Platz teilhaben ließ.
Gerd Marquardt dankte in seiner Ansprache den städtischen Gremien und hier insbesondere den Bauhofmitarbeitern sowie der zuständigen Revierförsterin Gerlinde Dehos für die Unterstützung bei der Errichtung der Anlage und übergab anschließend bei einem Glas Sekt den Aussichtspunkt an Kirsten Heikenwälder-Giegerich, welche sich als Organisatorin für die Errichtung des "Amorbacher Sinnepädche" herzlich für einen weiteren Mosaikstein des Rundwegs bedankte.

Die Idee für das Sinnepädche entstand im Rahmen der Teilnahme Wald-Amorbachs am letztjährigen Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft".
Neben dem bereits fertiggestellten Waldsofa und dem Hotel für Insekten sind für den Rundweg bereits weitere konkrete Projekte, wie z. B. ein Barfußpfad sowie die Neugestaltung des Pflanzgartens auf den Weg gebracht.

Wer den Aussichtspunkt erreichen möchte, muss der Straße "Am Bergfeld" ca. 250 m weiter in den Wald folgen.
 

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Übergabe des Breubergblicks an das Amorbacher Sinnepädche.


 

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Der Spinnmädchenstein bei Wald-Amorbach


Links des alten Kirchweges, der von Wald-Amorbach durch den Wald nach Sandbach führt, steht oberhalb von Wald-Amorbach ein verstümmeltes Steinkreuz aus Buntsandstein, dem beide Arme fehlen - der Spinnmädchenstein.

Um das Steinkreuz ranken sich mehrere Sagen:
1.) Laut Überlieferungen soll das Kreuz an den Mord an einer Hanfspinnerin im Jahr 1820 erinnern.
2.) Das Kreuz wird mit einem nahe gelegenen Hexentanzplatz in Verbindung gebracht.
3.) Der Stein stammt aus einer Zeit, als die Menschen noch an eine Göttin Berchta glaubten, die auch "die Spinnerin" genannt wurde.
4.) Das Kreuz stammt aus dem 30-jährigen Krieg. In der Nähe soll ein weiteres Kreuz gestanden haben.

Der Wald-Amorbacher Gerd Marquardt schuf um den Stein im Jahr 2008 eine kleine Anlage und versah ihn mit einer Infotafel.
Ein Waldspaziergang um Wald-Amorbach herum lässt sich schön mit einem Abstecher zum Spinnmädchenstein verbinden.

Hier noch ein Tipp für ganz moderne Wanderer mit Navigationsgerät:
GPS: N 49° 50, 479´, O 9° 01, 379´

Mehr über den Stein erfahren kann man unter:
www.suehnekreuz.de/hessen/waldamorbach.htm
 
Der Spinnmädchenstein bei Wald-Amorbach